Es gibt Geschichten, die schreibt nur der Fussball und auch wenn wir solch eine Story schon häufiger erlebt haben, ist solch eine Wendung der Geschehnisse doch immer auch ein paar Zeilen wert. Hellas Verona hatte in der letzten Saison nach 44 Spieltagen faktisch die Europa League verpasst, trotz einer besseren Punkteausbeute als in der Saison zuvor als Aufsteiger (66 gegenüber 65 Punkten). Am Ende stand Platz 6 zu Buche, mit der Chance der Coppa Italia als Rettungsanker doch auch hier wurde das Ziel nicht erreicht wenngleich wieder eine von McLover trainierte Truppe erneut Pech im Elfmeterschiessen hatte: Lazio bedeutete das Stoppschild im Viertelfinale! Durch den Sieg der Roma in diesem Wettbewerb - nach einem epischen Elfmeterschiessen (20:19) - stehen die "Gialloblù" nun doch in der Qualifikation zur Europa League. In dieser hatte man sich in der letzten Saison mit dem Erreichen des Achtelfinals sofort voll auf der Höhe gezeigt. Kleine Randnotiz noch zum Finale: auch Juventus war gewissermassen kein Verlierer denn man schaffte kurioserweise mit dem Final-Einzug den Klassenerhalt, dies weil Lazio auf seinen EC-Startplatz verzichtete. Ab dieser Saison wird zudem IMMER der Verlierer des Coppa Italia Finales international spielen, insofern sich dieser nicht schon über die Serie A qualifiziert hat.
Hellas Verona ist demnach die letzte Mannschaft, die von der alten Regelung profitiert hat. Dies bedeutet für die neue Saison auch dass man zu 95% Fünfter werden muss, will man zum dritten Mal in Folge international dabei sein. Auch wenn man das Saisonziel in der letzten Saison erst im Nachsitzen oder besser gesagt auf dem Sofa erreichte, ist der Luxemburger Trainer McLover (30) mit der letzten Saison zufrieden wie er gegenüber dem "Luxemburger Wor" zu Protokoll gab: "Die zweite Saison war schwieriger als die erste, wir wurden nicht mehr unterschätzt. Daraus resultierte dass uns sehr geringe Möglichkeiten auf Auswärtsangriffe eingeräumt wurden, daran müssen wir aber arbeiten denn u.a. 2x 4:4 und 1x 5:5 ist eine grauenvolle Bilanz. Ansonsten hat die Mannschaft aber auf Rückschläge immer die richtige Reaktion gezeigt und auch international zeigten wir ganz klar, dass hier etwas Grosses ranwächst. Da die Serie A aber die schwierigste Liga ist, in der ich bisher gecoacht habe, müssen wir weiter Geduld haben ehe wir uns weiter nach oben arbeiten: das Ziel wird wieder Platz 5 sein! Und das ist nicht selbstverständlich, denn in den letzten 2 Saisons landeten nur wir sowie Inter und Parma in der ersten Tabellenhälfte."
Ein wenig Stolz auf das Geleistete ist beim heissblütigen Trainer ("Als feststand dass wir doch international dabei sein werden, hab ich wie ein Gorilla auf Anphitamin auf den Küchentisch geschlagen. Wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon ohnehin Single gewesen, dann spätestens nach der Aktion"), durchaus rauszuhören. Zumal sich Hellas in nur 2 Saisons in Italien doch ordentlich Respekt verschafft hat. Die Saison 2021-3 beginnt aber wie jede Saison wieder bei 0 und somit ist auch das Risiko eines Fehlstarts wie 2021-1 wieder präsent. Erstmals werden zum Start gleich 4 Spiele am 1. ZAT absolviert , da kann schon einiges richtig aber auch sehr sehr falsch laufen. Den Anfang macht ein Auswärtsspiel bei Udinese, die letzte Saison sehr lange um den Meistertitel mitspielten. Anschliessend bekommt man Besuch von Genua CFC, die zurzeit genau wie Sampdoria Genua trainerlos sind. DenBatic und SVKoweger sind nach Deutschland bzw. Spanien gewechselt. McLover sieht aber durchaus die Möglichkeit dass sich für mindestens einer der beiden Klubs noch vor Saisonstart ein neuer Trainer finden wird.
"Am Freitag haben wir Gewissheit ob wir gegen eine Mannschaft mit Trainer oder ohne Trainer antreten, allerdings wird es so oder so kein leichtes Spiel denn sollte sich kein Trainer mehr finden werden wir natürlich versuchen in diesem Duell Kraft zu sparen, was aber nicht ohne Risiko einhergeht," so McLover im Exklusiv-Interview mit dem "Luxemburger Wort". Anschliessend steht das grosse Verona Derby an (defacto kein richtiges Auswärtsspiel, schon gar nicht beim Blick auf die Fans) ehe das Heimspiel gegen SSC Neapel den Schlusspunkt des 1. ZATs bietet. Danach wird man bei den "Gialloblù" schon um Einiges schlauer sein...
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