Gazzetta dello Sport (2011-2)

Im ersten Heimspiel der neuen Saison konnte Sampdoria Genua noch mit 4:1 gegen Vicenza Calcio gewinnen. Doch dann musste die Mannschaft von Capo nach 42 Heimsiege in Folge wieder in einem Ligaheimspiel Punkte lassen. Ausgerechnet der Angstgegner Lazio Rom spielte wieder den Spielverderber und nahm mit 5:5-Unentschieden einen Punkt mit nach Hause. "Wenn man zu Hause 5 Tore schießt, sollte man schon das Spiel gewinnen. Aber jetzt ist der Druck weg und wir starten einfach eine neue Serie.", gibt sich Trainer Capo trotzig. Desweiteren spielten die Genueser in fremden Stadien zweimal und verlor sowohl gegen AS Bari (0:4) als auch gegen den FC Turin (0:2). Damit rangiert man nur noch auf einem 13. Rang, doch von einem Fehlstart möchte man nicht wissen. "Die Spieler hatten erst eine lange anstrengende Saison in den Knochen. Dazu war der Urlaub und die Vorbereitung zu kurz. Wir werden einige Zeit brauchen, bis wir wieder im Saft sind.", so Capo.

Mit diesem berühmten Lied des Römers Antonello Venditti ehren die Tifosi der Roma ihren Klub nach jedem gewonnen Heimspiel. Es ist das Ziel vom Paten, dass es die treuen Fans so oft als möglich diese Saison anstimmen können. Damit sie, wie im Lied beschrieben sich gegenseitig in den Armen liegen können und Tränen der Freude vergiessen können. Die ersten beiden Heimspiele konnte der Pate den Fans dieses Gefühl schenken. Doch auch für ihn war der gute Start wichtig. So kann er zunächst in Ruhe weiterarbeiten. "Eine Saison ist wie ein Marathonlauf. Wenn man denkt gut gestartet zu sein, kann einem schnell die Puste ausgehen und man wird von den anderen in den entscheidenden Momenten überholt", so der Trainernovize. Wir müssen den guten Start als Fundament nehmen um am Ende der Saison mindestens drei Vereine hinter uns zu lassen. Dem Ziel eine ruhigere Saison als der vergangenen zu spielen ist man zwar ein gutes Stück näher gekommen. Aber man darf sich nur nicht in Sicherheit wiegen.
Nun steht zunächst mal das Stadtderby gegen Lazio an. Den weiss-blauen Adlern würden die Wölfe gerne die Flügel stutzen. "Doch auch wenn es ein Derby ist, es werden auch in diesem Spiel nur drei Punkte vergeben", so der Trainer. Doch auch er kann sich einen kleinen Seitenhieb auf Lazio nicht verkneifen. "Egal wer gewinnt, wir sind der wahre römische Klub. Lazios Ruhm nährt sich nur von der Tatsache in der gleichen Stadt wie die ruhmreiche Roma beheimatet zu sein. Auch wenn Lazio natürlich eher der Klub der ländlichen Provinz um Rom ist. Die Stadt strahlt gelb-rot." Wir werden sehen wer den Triumphzug durch die ewige Stadt antreten darf...

Letzte Saison hatten die Genueser von Sampdoria die große Chance auf den Triple gehabt. Man war mittendrin im Meisterschaftsrennen und stand zudem im Pokalfinale und in der Champions-League-Finale. Das am Ende nur der Pokalsieg (Sieg nach Elfmeterschießen gegen SSC Neapel) raussprang, dennoch war es aus Capo's Sicht eine sehr gelungene Saison: "Es gibt nicht viele Mannschaft, die es schaffen, eine ganze Saison in allen Wettbewerben auf höchstem Niveau zu spielen. Die Jungs können stolz darauf sein, was sie geleistet haben." Nach einer kurzen Sommerpause geht es schon morgen mit dem Saisonauftakt in der Serie A in die neue Saison. Für Sampdoria Genua geht es mit einem Auswärtsspiel bei AS Bari los. "Wir haben auch in der neuen Saison große Ziele. Es wird natürlich sehr schwer werden, die letzte Saison zu wiederholen. Wichtig ist erstmal, dass wir gut in die Saison reinkommen.", sagte Capo.

Seit ihrer Gründung am 22. Juli 1927 hat die Roma wohl selten solche schwere Zeiten wie in der letzten Saison erlebt. Harte Zeiten erfordern harte Massnahmen. Leider ist die Übernahme durch die "Di Benedetto-Gruppe" noch immer nicht in trockenen Tüchern, daher muss man auch auf wirtschaftlicher Schiene durch ein Stahlbad gehen. Eigentlich einem so grossen Klub wie der Roma unwürdig wurde ein Greenhorn auf dem Trainermarkt verpflichtet. DerPate begann im Laufe der letzten Saison seine Karriere in Norwegen. Leider konnte er den Abstieg von Brann Bergen knapp nicht verhindern. Das die Resultate gegen Ende der Saison immer besser wurden blieb auch in der italienischen Hauptstadt nicht unbemerkt. Aus diesem Grunde entschloss man sich dem Don eine Chance zu geben. Ziel dieses Jahr ist der erfolgreiche Klassenerhalt. Gerne etwas früher als in der abgelaufenen Saison. Die Giallorossi sollen Stück für Stück neu aufgebaut werden. Erkennt man eine erfolgversprechende Handschrift beim neuen Trainer soll diese Liaison nicht von kurzer Dauer sein. Schliesslich outete sich der neue Trainer schon Früher als Fan dieses grossartigen Klubs. "Was ein Francesco Totti auf dem Spielfeld kann ich mir auf der Trainerbank vorstellen" so derPate. Sein eigener Wunsch ist es lange das Heft in die Hand zu nehmen bei diesem grossartigen Klub. Es bleibt abzuwarten ob diese "Ehe" eine Chance hat. Die italienische Liga ist qualitativ gut besetzt. Dies bedeutet Risiko, aber auch Chancen für den Don. Hoffen wir, der Boulevard gibt ihm Zeit.