In der Torrausch-Serie A kann man sich niemals sicher sein, sei es bei der gewählten Taktik oder sei es bei der Gegenwehr: der gestrige ZAT war mal wieder so einer wo sich die "Gialloblù" mit ihrem luxemburgischen Trainer McLover böse überraschen liessen, dieses Mal von Inter! Trotzdem konnte der 3. Platz verteidigt werden, das 5:5 im heimischen Marcantonio Bentegodi schmerzt trotzdem. Nicht weil Udinese an der Spitze wohl enteilt ist, vielmehr wurde eine Vorentscheidung im Kampf um den EC verpasst und ausgerechnet am nächsten ZAT bekommt man gleich zweimal Besuch von argen Widersachern, nämlich zuerst von der Roma, anschliessend von Napoli. Auswärts gehts zum Tabellenführer Udinese sowie dem Abstiegskandidaten Parma. Der Vorsprung auf Rang 6 beträgt 4 Punkte doch der AC Milan verfügt über die grösseren Reserven. Auch Lazio Rom sollte nicht ausser Acht gelassen werden, wenngleich die Mannschaft von käsekuchen bisher eine enttäuschende Saison durchlebt.
Der ZAT selbst von Hellas Verona fing äusserst positiv an: in einer aufgeheizten Stimmung kam es zum erneuten Showdown zwischen Hellas und der "Samp": nach den Vorfällen von vor einigen Spieltagen war jedermann gespannt ob es erneut zu Rudelbildungen inklusive Kabinenschlägerei und Platzverweisen kommen würde doch dem war nicht so denn mit Schiedsrichter Orsolini wurde dieses Mal ein Unparteiischer ausgewählt, der in jeder Minute des Spiels Herr der Lage war. Am Ende standen gerade mal 2 gelbe Karten, dafür aber 5 Tore zu Buche diese ALLE für Hellas, die wie entfesselt aufspielten und Sampdoria zurück nach Genua knallte. Es war das (bisher) letzte Spiel, in dem Co-Trainer Francesco Tomei das Kommando inne hatte, doch die Anmerkung in Klammern könnte durchaus seine Bedeutung haben. Nicht unbedingt bezogen auf das Auswärtsspiel in Bergamo, wo Hellas mit 3:0 unterlag sondern viel mehr für das Heimspiel gegen Inter, denn hier stand Raufbold McLover erneut im Fokus.
Bis kurz vor Schluss verhielt sich der Luxemburger für seine Verhältnisse noch ruhig wenngleich er immer mal wieder aufmuckte, dies galt aber für beide Übungsleiter: zu sehr ging es hin und her in diesem krassen Schlagabtausch. 1:0 Hellas, 1:2 Inter, 3:2 Hellas, 3:4 Inter, 5:4 Hellas und dann kam die 88. Minute und weiteres beschämendes Kapitel in der Trainerlaufbahn von McLover, der sich nach insgesamt 22 (!) Spieltagen Sperre - zusammengehäuft in 6 Saisons - in der Premjer Liga mit dem FK Krasnodar eigentlich in den letzten Saisons geläutert zeigte. In der 88. Minute sprang ein Kopfball von Lautaro zuerst auf die Latte und von dort rund 5 Zentimenter (in vollem Umfang) hinter die weisse Linie. Der Schiedsrichter selbst hatte das Tor nicht gesehen doch da gibt es die Torlinientechnik, die unseren Informationen nach in 100 & der Fälle richtig liegt wenngleich Technik nicht unfehlbar ist, der Mensch aber schon gar nicht.
McLover kriegte sich an der Seitenlinie nicht mehr ein und wollte der Technik keinen Glauben schenken, auch von Tomei sowie seinen (!) eigenen Spielern war der Luxemburger nicht zu beruhigen und musste schlussendlich mal wieder auf die Tribüne. Selbstredend sprach er auch danach wieder mal nicht mit der italienischen Presse, Augenzeugen oder besser gesagt "Ohrenzeugen" wollen das Wort "vaffanculo" (nett ausgedrückt: A***loch) gehört haben. Über den Klub wurde dies anschliessend schärfstens dementiert doch so oder so wird der Verband nun wohl ein Exempel statuieren.
Heisst im Extremfall: McLover wird die Mannschaft ausser im Training wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dies schreibt auf jeden Fall die "Gazzetta dello Sport", beim Klub selbst hofft man wohl dass die Strafe auch den ein oder anderen Bewährungsspieltag beeinhaltet. Die Frage, die sich nun immer mehr stellt: muss die Klubführung, die alles andere als zufrieden mit der letzten Saison war, und McLover immer noch nicht die vollständige Rückendeckung zusichert trotz Platz 3, nun die Reissleine ziehen? Die Fangruppen selbst haben sich noch nicht positionniert, Tomei gilt aber als sehr beliebt bei den eigenen Anhängern.
Aber die Resultate sprechen FÜR den Moment noch für McLover...!
|